Forschungszentrum Geriatronik

Bereits im April 2018 hatte Ministerpräsident Dr. Markus Söder in seiner Regierungserklärung den Bau eines Healthcare-Robotik-Zentrums in Garmisch-Partenkirchen angekündigt – und es folgten rasch Taten. Seit Herbst 2018 wird an der Technischen Universität München (TUM) und im TUM-Forschungszentrum Geriatronik in Garmisch-Partenkirchen interdisziplinär an Themen der Geriatronik geforscht. 

Was ist Geriatronik?

Die Geriatronik ist ein Bereich der Robotik und maschinellen Intelligenz in der Geriatrie (= Altersmedizin / Altersheilkunde), Gerontologie und der Altenpflege. Die Forschung und Entwicklungen in diesem Bereich haben das Ziel, eine bestmögliche Unterstützung zu bieten sowie die Gesundheit im Alter zu erhalten. Personalisierte Roboter und Assistenztechnologien können dazu beitragen, dass ältere Menschen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen.

Was GARMI alles schon kann: Seine Fähigkeiten reichen inzwischen von auf Kommandos reagieren, Essen servieren und Getränke einschenken, telemedizinischen Fähigkeiten bis hin zum Tür öffnen. 

Möglich wurde die Gründung des Forschungszentrums in Garmisch-Partenkirchen   durch einen Grundsatzbeschluss des Marktgemeinderats im Juli 2017. Damit wurden „bis zu 10 Mio. EUR aus dem Leifheit-Vermögen für den Aufbau eines Forschungs- und Anwenderzentrums Geriatronik der TU München“ genehmigt. Das Forschungsvorhaben am Standort Garmisch-Partenkirchen ist wesentlicher Bestandteil der TUM Leuchtturminitiative „Geriatronik – Assistenzrobotik für den Verbleib in den eigenen vier Wänden im Alter“. Diese wird in ähnlicher Höhe durch das Bayerische Wirtschaftsministerium am Standort München gefördert (Munich Institute of Robotics and Machine Intelligence , kurz: MIRMI). Das TUM-Forschungszentrum Geriatronik in Garmisch-Partenkirchen wird von LongLeif mit insgesamt neun Mio. EUR unterstützt. 

Das Förderprojekt ist auf acht Jahre angelegt und startete im Herbst 2018 unter der Leitung von Prof. Sami Haddadin (TU München, Leiter des MIRMI).

Wer steckt hinter GARMI & Co.?

© LongLeif P. Gülland

Das Team um Prof. Sami Haddadin wächst stetig an und setzt sich aus Verwaltungs- und Forschungsmitarbeiter*innen zusammen. Der Hintergrund der Wissenschaftler*innen ist vielschichtig: von Physiologie/Biomechanik über Robotik bis Künstliche Intelligenz. Unterstützt wird das Team von einem lokalen Arzt. 

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder haben im Mai 2019 die Munich School of Robotics and Machine Intelligence (MSRM) an der TU München besucht. Die MSRM soll im neuen "Künstliche Intelligenz-Programm" der Staatsregierung eine Schlüsselrolle spielen.
© Uli Benz TUM

Fortschritte zum geplanten TUM Campus in Garmisch-Partenkirchen 

Die langfristige Standortansiedlung eines Healthcare-Robotik-Zentrums in Garmisch-Partenkirchen wird von der Bayerischen Staatsregierung stark unterstützt. Dieses Anliegen hat Ministerpräsident Dr. Markus Söder auch im Rahmen der High-Tech-Agenda Bayern im Herbst 2019 ausdrücklich betont. Gemeinsam mit Prof. Sami Haddadin wurde eine Vision von Garmisch-Partenkirchen als „Modellkommune und Referenzzentrum für Geriatronik“ entwickelt. Kernstück ist ein Campus, auf dem in einer Sonderforschungszone („living lab“) Forschung, Lehre und Praxis so eng miteinander verzahnt sind, dass Innovationen dort optimal entwickelt und unmittelbar im Alltag von älteren Menschen, Mediziner*innen und Pflegepersonal getestet werden können. 

Nach mehreren Iterationen wurde im April 2021 beim TUM-Präsidium das finale Standortkonzept für den TUM Campus Garmisch-Partenkirchen auf dem Bahnhofsareal West eingereicht und nach der Freigabe an das Bayerische Wissenschaftsministerium weitergeleitet. Im weiteren Verlauf besuchte StM Bernd Sibler am 14.09.2021 das Forschungszentrum Geriatronik, gemeinsam mit Vizepräsident der TUM Herr Prof. Kramer, MdB Alexander Dobrindt, Prof. Sami Haddadin, der ersten Bürgermeisterin des Marktes Garmisch-Partenkirchen Frau Elisabeth Koch sowie den Landtagsabgeordneten Martin Bachhuber und Harald Kühn. Bei dieser Gelegenheit gab StM Bernd Sibler bekannt, dass im Landeshaushalt 2022 zwei Planstellen für die wissenschaftliche und bauliche Standortentwicklung des TUM-Campus in Garmisch-Partenkirchen vorgesehen sind.